Universelle ATP-Energie
Adenosintriphosphat (ATP) ist die universelle Form unmittelbar verfügbarer Energie, die in jeder Körperzelle enthalten ist, welche für nahezu alle im Organismus ablaufenden chemischen, osmotischen oder mechanischen Prozesse benötigt wird. Dazu zählen neben der Muskelkontraktion auch die Synthese von organischen Molekülen und der aktive Stofftransport durch Biomembranen. ATP ist zudem wirksam an Rezeptoren der Zellmembran wie auch im zentralen und peripheren Nervensystem. Somit ist ATP auch an der Durchblutungsregulation und der Vermittlung von Entzündungsreaktionen beteiligt.
ATP ist in allen lebenden Zellen enthalten und wird vornehmlich bei der oxidativen Phosphorylierung an der inneren Mitochondrienmembran gebildet und spielt daher die zentrale Rolle im Energiehaushalt.
Permanente körpereigene ATP-Bildung
Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen entspricht die Menge ATP, die täglich in seinem Körper auf- und wieder abgebaut wird in etwa seinem Körpergewicht. Bei intensiver körperlicher Betätigung steigt der Umsatz.
Die intrazelluläre Konzentration von ATP wird im Körper sorgsam reguliert und auf einem stabilen Niveau gehalten. Nach starkem Verbrauch, bei erhöhtem Energiebedarf oder nach Blockade der Neubildung muss ATP kurzfristig regeneriert werden. Eine verminderte ATP-Bildung kann daher viele Ursachen haben, die meist mit chronischen Krankheitsprozessen einhergehen.
Wann ist intrazelluläres ATP vermindert?
Die wichtigste Bildungsstätte von ATP sind als Kraftwerke der Zellen die Mitochondrien. Insbesondere erworbene Funktionsstörungen der Mitochondrien gehen mit reduziertem intrazellulärem ATP einher.
ATP-Verminderungen wurden beispielsweise gefunden bei CFS (chronischer Müdigkeit), aktiver EBV-Infektion, zellulärer Hypoxie (Sauerstoffmangel), bei Fibromyalgien, nitrosativem Stress, chronisch entzündlichen Prozessen sowie generell bei chronischen Krankheiten.
In meiner Praxis zeigte sich auch häufig ein ATP-Mangel bei HIV-Infektion, selbst bei erfolgreicher antiretroviraler Therapie (ART) sowie bei anderen chronischen Krankheiten und älteren Patienten.
Laborbefund ATP intrazellulär
Praxisbefund NHP W.P. Bales
Wann ist eine ATP-Analyse sinnvoll?
- Leistungsverlust
- Chronische Erschöpfung
- Burnout
- Chronische Müdigkeit (CFS)
- Multisystemerkrankungen
- Sauerstoffmangel
- Infektionen
- EBV-Infektion, akute
- Borreliose
- Fibromyalgie
- Nitrosativer Stress
- Chronisch entzündliche Prozesse
- Chronisch degenerative Prozesse
- Immunschwächen
- Mitochondriale Dysfunktion
- Therapien mit Antibiotika/Virostatika/Zytostatika
- Prävention
- Risikopatienten
- Verlaufskontrolle
- Therapeutisches Monitoring
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