Lymphozytentransformations-Test 21 (LTT)

Praxisorientierter Antigentest

In früheren Jahren gab es den Intrakutantest (Hauttest) Multitest Merieux mit 7 Recall-Antigenen. Dieser ist vom Markt verschwunden. Danach kam zunächst ein Lymphozytentransformationstest mit ursprünglich ebenfalls ca. 7 Antigenen zur Anwendung. Zwischenzeitlich wurde der LTT aufgrund der Praxisanforderungen auf 22 Antigene erweitert. Für das Humane Herpesvirus 6 steht dem Labor derzeit leider kein Antigen mehr zur Verfügung.

Im ärztlichen Praxisalltag werden bezüglich diverser Erreger lediglich Antikörper (IgG) untersucht, die in aller Regel lebenslang bestehen und wenig Aussagekraft hinsichtlich der Auseinandersetzung des Immunsystems mit diesen Erregern haben.

Nachweis allergenspezifischer T-Zellen

Mit dem Lymphozytentransformationstest (LTT) für Infektionserreger werden antigenspezifische T-Lymphozyten im Blut nachgewiesen. Für infektiologische Fragestellungen finden dafür aufgereinigte Lysate, isolierte spezische Bestandteile von Infektionseregern und rekombinant hergestellte Erreger-Antigene Verwendung.

Über den LTT können gleichzeitig diverse Viren, Bakterien, Pilze sowie weitere Antigene wie Methylquecksilber, Nickel und Gluten untersucht werden.

Lymphozytentransformationstest Praxisprofil (21)


Praxisbefund NHP W.P. Bales

Erläuterungen zum Befund

Die angebenen Werte neben den Balken sind die Stimulationsindizes (SI) für das jeweilige Allergen (Mittelwert). Dieser ergibt sich aus dem Mittelwert von 3 isoliert untersuchten Stimulationsansätzen. Der Stimulationsindex ist der Quotient aus der allergeninduzierten- und der unstimulierten Thymidin-Einbaurate. Ein SI >3 bedeutet eine mehr als dreifache Aktivierung im Vergleich zum Leerwert und beweist die Existenz von zirkulierenden allergenspezifischen T-Zellen im Patientenblut (positives Ergebnis, zelluläre Sensibilisierung). Ein SI <2 gilt als sicher negativ. Ergebnisse zwischen 2 und 3 sind als grenzwertig anzusehen (schwache bzw. fragliche Sensibilisierung), die ggf. kontrolliert werden sollten.

Positive Ergebnisse auf die Erregerantigene zeigen an, dass eine latente Infektion vorliegt. Auffällig hohe Stimulationsindizes sind ein zusätzliches Indiz dafür, dass sich das Immunsystem aktuell aktiv mit dem Erreger auseinandersetzt. Allerdings ist die Angabe eines Grenzwertes zur Unterscheidung zwischen latenter und aktiver Infektion nicht möglich. Zur Beurteilung sollte auch eine Verlaufsuntersuchung herangezogen werden.

Kombination mit anderen Tests

Idealerweise erfolgt dieser LTT in Kombination mit:

  • TNF-Hemmtest mit Präparatetestung oder
  • Interleukin 6-Hemmtest mit Präparatetestung plus
  • NK-Zellfunktion und
  • NK-Modulatortest mit Präparatetestung
  • TH1/TH2/TH17-Zytokinprofil

Es gibt weitere LTT’s wie z.B. für:

  • LTT Borrelien
  • LTT Schimmelpilze
  • LTT MCS-Umweltfaktoren
  • LTT Umweltschadstoffe
  • LTT Zahnersatzmaterial (diverse)
  • LTT TOP 25 Nahrungsmittel

Therapie

Die Therapie der Antigene muss angesichts der Vielzahl, wie im Beispielbefund, schrittweise erfolgen. Im Beispielbefund müssten als erstes Epstein-Barr-Virus, Chlamydien und Giardia lambia behandelt werden, gefolgt von Herpes-Viren, Candida, Staphylokokken und Parvovirus. Sind Aspergillus- und Schimmelpilze erhöht, müssten diese im ersten Schritt zwingend mit behandelt werden. Insbesondere Epstein-Barr-Virus ist als Auslöser von chronischer Müdigkeit bekannt und sollte grundsätzlich immer am Anfang einer Therapie stehen. Die Therapie der Antigen-Belastungen erfolgt überwiegend mit natürlichen Mitteln unter Einbeziehung der Mikroimmuntherapie.

Indikationen

  • Erschöpfung
  • Chronische Müdigkeit/CFS
  • Chronische Schmerzsymptomatik
  • Antriebslosigkeit
  • Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
  • Darmbeschwerden
  • Reizdarm
  • Häufige Erkältungen
  • Rezidivierende Herpes-Infektionen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Kognitive Störungen
  • Burnout
  • Allergien
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Hauterkrankungen

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