Glutathion (GSH)

Antioxidans und Enzymfaktor

Glutathion ist ein schwefelhaltiges Tripeptid, dass der Körper aus Glutaminsäure, Glycin und Cystein in der Leber bildet. Es ist ein bedeutendes wasserlösliches zelluläres Antioxidans und ein wichtiger Enzymfaktor. Glutathion ist in jeder Zelle des Körpers vorhanden. Die höchsten Konzentrationen finden sich in der Leber (wichtigstes Organ für die Entgiftung) und in den Erythrozyten sowie in weißen Blutzellen (Immunzellen).

Redoxstatus

Glutathion liegt in einer reduzierten (GSH) und einer oxidierten Form (GSSG) vor, deren Mengenverhältnis zueinander den Redoxstatus innerhalb der Zelle bestimmt. Im Normalfall wird ein Verhältnis von 9:1 (GSH:GSSG) nicht unterschritten.

Nur das GSH wirkt antioxidativ. Durch toxische Einflüsse wird das Gleichgewicht zum oxidierten Status (GSSG) verschoben. Die Wiedergewinnung des GSSG zum GSH wird durch die Glutathion-Reduktase katalysiert.

Glutathion ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt

  • es schützt die Tertiärstruktur von Proteinen
  • es fördert den Transport von Aminosäuren durch die Zellmembranen
  • es spielt eine herausragende Rolle im antioxidativen Schutzsystem
  • es entgiftet als Ko-Substrat der Glutathion-Peroxidase die im Körper auftretenden Peroxide, die bei oxidativer Belastung verstärkt gebildet werden
  • es stellt ein Fängersystem dar für die in jeder Zelle gebildeten Wasserstoffperoxide und Lipidperoxide
  • es stellt den entscheidenden Schutz der Zell- und Mitochondrienmembranen vor der Schädigung durch reaktive Sauerstoffspezies (oxidativer Stress) dar
  • es ist daran beteiligt oxidiertes und damit wirkungsloses Vitamin C und E wieder in die reduzierte Wirkform zu überführen
  • es trägt dazu bei, dass Immunzellen Leukotriene bilden können, die bei Infektionen entstehen und die Funktionen der Leukozyten im Ablauf von Immunabwehrreaktionen steuern

Wie kann der Glutathionspiegel angehoben werden?

Reduziertes Glutathion kann aufgrund eingeschränkter Membrangängigkeit nach oraler Gabe kaum resorbiert werden. Daher kommen für die Anhebung des Glutathion-Spiegels in meiner Praxis die Vorstufen zum Einsatz wie Glutamin, Glycin und S-Acetylcystein, S-Adenosylmethionin; bei starkem Mangel vorzugsweise S-Acetyl-Glutathion (magensaftresistente Kapseln), das nach den Forschungen von Dr. Ohlenschläger (+) eine deutlich besser Bioverfügbarkeit hat gegenüber red. Glutathion.

Vor allem aber sollten die Glutathionverbrauchenden Faktoren beseitigt werden wie z.B. Infektionen, oxidativer Stress, Schwermetallbelastung und Entzündungsgeschehen.

Laborbefund Glutathion intrazellulär


Praxisbefund NHP W.P. Bales

Wann sollte Glutathion untersucht werden?

  • Bei viralen Infektionen
  • Immunschwächen
  • HIV/Aids
  • CFS/CFIDS/MCS
  • Malignomen
  • Schwermetallbelastung
  • Arteriosklerose
  • Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Arthritis, Hashimoto, MS…)
  • Neuro-degenerative Erkrankungen (Parkinson, Demenz)
  • u.a. chronische Krankheiten